Philosophie des Trainings Teil III von IV

Inhaltsverzeichnis

In Teil III von IV betrachten wir weitere Erkenntnisse, welche dir einen Mehrwert in deinem Leben bieten können.

Warum sich nichts tut!

Egal wie anstrengend ein Workout auch sein mag, du wirst dich jedes Mal ein Stück weiter daran gewöhnen. Wir alle führen in unserem Leben unterschiedliche Verhaltensweisen aus. Manche fördern uns und unsere Gesundheit, während andere uns (auf Dauer) schaden.

Wie im II Artikel der Serie erwähnt, unterschätzen wir, was wir auf lange Sicht erreichen können. Von einem einzigen Workout wirst du nicht 10 Kg abnehmen oder 5 Kg  Muskeln aufbauen.

Das ist klar! Aber warum zeigen dann viele immer wieder eine so hohe Erwartungshaltung an sich selbst. Sobald 4 Wochen trainiert wurde und „keine sichtbaren“ Erfolge zu verzeichnen sind, geben viele auf, da es nichts zu bringen scheint. 

Dabei wird vergessen, was auf lange Sicht erreicht werden kann! Wie würdest du dich mental und körperlich verändern, wenn du dein Workout drei Mal die Woche für 12 Monate oder 24 Monate durchziehst?

Hingegen werden negative Gewohnheiten und Verhaltensweisen auf lange Sicht unterschätzt. Was macht es schon aus, wenn ich in der Woche zwei Mal einen Burger esse. Nichts!? Wie wird sich diese Gewohnheit auswirken, wenn du diese jede Woche für  12 bis 24 Monate zeigst!?

Es sind die täglich kleinen Entscheidungen dir wir treffen, die auf Dauer zu nachhaltigen und großen Veränderungen führen werden.

Wir wollen schnelle Resultate mit möglichst wenig Aufwand. Wir wollen Schmerz vermeiden und Freude empfinden.

Sport ist das konträrste Gegensatzpaar zu dieser These. Ein Workout führt immer wieder zu Schmerz (mental und körperlich), während die Belohnung lange auf sich warten lässt. Fastfood führt zu schneller Belohnung, jedoch wird diese Gewohnheit ebenfalls zu entsprechenden Resultaten in deiner Zukunft führen.

Für was entscheidest du dich jeden Tag NEU?

Wir können uns verändern - IMMER

Vor einigen Monaten, als ich regelmäßig Calisthenics trainierte, kostete mich dies in den ersten Wochen starke Überwindung, um für mein Training in den Workout Park zu fahren.

Nach bereits 6 Wochen bemerkte ich, dass ich mich auf mein Workout freue. Ich stand sogar an Tagen, an denen ich ausschlafen konnte, um 7.30 Uhr auf um direkt in den Workout Park zu fahren.

Was sich anfangs schwer anfühlt und Überwindung kostet, wird schnell zu einer neuen und lieb gewonnen Gewohnheit.

Ein neues Verhalten, welches förderlich für uns ist, wird zu Beginn immer Schmerz auslösen, da wir unsere Komfortzone verlassen müssen.

Die Komfortzone ist die Summe an Verhaltensweisen, welche wir täglich über Jahre ausgeführt haben. Alles, was außerhalb dieser Komfortzone liegt, wird nachhaltige Veränderungen herbeiführen. Dafür ist es notwendig diese Zone zu verlassen, was unser Gehirn mit „Schmerz“ assoziiert!

Dinge, welche sich außerhalb der Komfortzone befinden werden mit Angst, Aufregung und Stress verbunden. Springst du immer wieder über deinen Schatten, indem du dich dazu motivierst eine neue Verhaltensweise wie Bsp. Sport in deinem Alltag zu etablieren, dann wirst du dich in wenigen Wochen an dieses neue Verhalten gewöhnen und nach wenigen Monaten, wird dieses „neue“ Verhalten ebenfalls in deiner Komfortzone sein, da du diese erweitert hast.

Fortschritt & Wachstum

Alles, was zu Beginn zu Schmerz geführt hat, wird nach mehrmaligem Durchführen ebenfalls zu einer Gewohnheit. Wir haben jeden Tag die Macht, die eigenen Grenzen (Komfortzone) zu überwinden.

Eine für Mutti

Eine extra Runde, eine extra Wiederholung… Training bis zum Muskelversagen… Ich habe immer wieder Sportler beobachtet, die mehr als die vorgeschriebenen und von Ihnen festgelegten Wiederholungen ausführen. Vollkommen in Ordnung. Diese extra Wiederholungen führen zu einem größeren Reiz, wodurch dein Muskel stärker zum Wachstum angeregt wird.

Viele Motivationscoach versuchen zu vermitteln, dass es für Erfolg unerlässlich ist, wenn du jeden Tag 110% statt „nur“ 100% gibst.

Diese 10% Extra werden definitiv dafür sorgen, dass du im Leben nachhaltige Veränderung erzielst. Was mich das Training lehrte, ist, dass es nicht immer eine Extrarunde sein muss! Es ist bereits mehr als genug, wenn du dein Training nach der Vorgabe durchgezogen hast. Sei stolz auf dich! Es muss nicht immer eine extra Runde sein!

Die Gefahr besteht darin, dass du selten zufrieden mit deiner eigenen Leistung sein wirst, da du unbewusst das Gefühl hast, noch mehr und weiter machen zu müssen. Sei dies im Sport oder im Alltag. Es ist gut, wenn wir uns hohe Ziele setzen und manchmal eine extra Runde dafür in Kauf nehmen. Mache es dir aber nicht zur Gewohnheit. Ansonsten entsteht schnell das Gefühl, dass du in keinem Bereich „genug“ Leistung erbracht hast, was zu Frustration, Stress und schlussendlich zum Aufgeben führen wird.

Setze dir ein Ziel und plane, wann du eine extra Runde auf dich nehmen wirst. Versuche an diesen speziellen Tagen, 110% zu erreichen und gebe dich danach wieder mit 90%-100% zufrieden.

Verzerrte Wahrnehmung

An manchen Tagen fühle ich mich unglaublich energiegeladen und freue mich auf mein Workout. Ich habe das Gefühl, Bäume ausreißen zu können. Sobald ich dann mit meinem Workout starte, scheint meine Kraft innerhalb weniger Minuten zu schwinden. Das Training scheint schwerer als sonst und alles fühlt sich anstrengend an. Während ich an Tagen, an denen es mir schwerfiel mich zum Training aufzuraffen, die besten Resultate an Leistungen erzielt habe.

Dies könnte daran liegen, dass wir dazu neigen, uns selbst zu überschätzen, während an Tagen, an denen es schwerfällt, sich zum Training zu motivieren, wir unsere Leistung unterschätzen und daher das Gefühl haben, heute besonders viel Energie gehabt zu haben.

Daher lehrte ich, dass wir alle die Welt unterschiedlich wahrnehmen. Wir alle nehmen die Welt, andere und uns Selbst „verzerrt“ wahr. Daher gibt es niemals die „eine Wahrheit“ oder die reine Objektivität.

Meinungen sind nie in Stein gemeißelt und können immer verändert werden, indem wir Bereitschaft zeigen, auch einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Wir müssen anderen nicht zwangsläufig in ihrer Wahrnehmung recht geben. Jedoch ist es wichtig, nie zu vergessen, dass wir alle in unserer eigenen Realität der Welt zuhause sind.

Auf den Sport bezogen -> egal wie das Training auch verläuft. Es wird immer Tage geben, an denen es einfach ist und andere, an denen es dich die letzten Kräfte kostet. Wichtig ist es dranzubleiben und seine langfristigen Ziele im Auge zu behalten. Es wird immer wieder zu sogenannten Plateauphasen kommen.

Plateau

Phasen, in denen das Gefühl vorherrscht, nur wenige oder keine Fortschritte zu machen. Womöglich sogar Rückschritte in Kauf zu nehmen.

Im Sport wie im Leben gilt die Regel -> Weitermachen!

Plateauphasen sind nach meiner Erfahrung sichere Anzeichen, dass die nächste Veränderung und der nächste Fortschritt nicht mehr lange auf sich warten lässt. Alles, was du tun musst, ist nicht stehen zu bleiben und weiterzugehen.

Ein Muskel wird durch das Training minimal beschädigt und muss danach in den Ruhephasen neue Zellen generieren, welche schlussendlich zum Wachstum führen. Würdest du immer wieder ohne Pause (Plateaus) weitermachen, würdest du den Muskel immer wieder beschädigen, ohne dass dieser Zeit zur Regeneration hat. Es sind die Rest-Days, an denen Muskelwachstum stattfindet!   

Es sind auch die „sinnlosen“ und scheinbar vergeudeten Tage, an denen wir uns langweilen, die dafür sorgen, dass wir plötzlich eine neue Idee oder einen neuen Impuls erhalten, welcher unser Leben verändern kann.

Nutze Plateauphasen pro-aktiv indem du dir Zeit in diesen Lebensphasen nimmst. Sei dir bewusst, dass es diese Phasen immer benötigt, damit Wachstum stattfinden kann.

Perfektion? Nein danke

Die Ausführung der Übungen im Training sollten sicher und so sauber wie möglich ausgeführt werden. Es ist nicht ratsam, wenn wir Übungen um jeden Preis ausführen möchten, nur damit sie um ihren selbst willen ausgeführt wurden. Fühlst du dich im Training erschöpft dann MACH PAUSE! Wenn auch nur kurz. Du musst nicht immer an die letzte Grenze gehen. Mache es dir zur Priorität die einzelnen Wiederholungen so gut wie möglich auszuführen.

Wenn die letzte Wiederholung dann nicht mehr machbar ist, dann mache eine kurze Pause. Es ist perfekt, wenn du sauber trainiert, aber nicht perfekt, wenn du um jeden Preis immer das Workout um jeden Preis durchziehen willst, obwohl du bemerkst, dass du die einzelnen Wiederholungen unsauber ausführst.

Im Leben wirst du niemals perfekt sein! Das ist das Leben an sich auch nicht. Es soll nicht darum gehen, dass du alles immer um jeden Preis umsetzen musst. Dies erzeugt Druck und Stress und macht auf Dauer krank. Mache also im Leben auch mal eine Pause, um die zu erholen. Jeden Tag einen kleinen, aber dafür „perfekten“ Schritt in Richtung der eigenen Ziele zu machen, ist mehr Wert, als jeden Tag alles an Energie aufzubringen, nur damit das Gefühl vorherrscht „genug“ getan zu haben!

Genug wird schnell zu ungenügend! Daher setze dir jeden Tag wenige und kleine Ziele auf deinem Weg zum Großen Ziel, welches du im Leben hast und führe diese entscheidenden Schritte sauber aus!

Andere sind einfach besser

Es gibt so unendliche viele Menschen, welche besser, professioneller, schlanker oder muskulöser sind als wir.

Es wird im Leben IMMER Menschen geben, die in verschiedenen oder einzelnen Lebensbereichen besser sind! 

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Steig aus dem Konkurrenzdenken aus, indem du versucht bist, besser als andere sein zu wollen. Was hast du davon?

Konzentriere dich stattdessen darauf, was du in deinem Leben erreichen möchtest, und setze jeden Tag die benötigten kleine Schritte auf dem Weg zu diesem Ziel um.

Konzentrierst du dich nur darauf, besser als andere sein zu wollen, dann gehst du ihren Weg und nicht deinen! Was hast du davon, wenn du stärker wirst als der stärkste Typ im Fitness?

Konkurrenzdenken führt, wie der Name schon sagt zu Konkurrenz! Du spaltest dich hierdurch von anderen ab nur um dein Ego zu bestätigen!

Ich habe gelernt mir stattdessen Vorbilder zu suchen, nach denen ich mich orientiere und mich dabei Frage, wie mir die Eigenschaften in meinem Leben von Gewinn sein können. Dabei gehe ich nicht in Konkurrenz, sondern ich zeige Bereitschaft zu lernen.

Als ich vor ein paar Monaten im Workout Park an Turnringen trainierte, kam einer zu mir und gab mir den Tipp, die Ringe bei der Dip Aufwärtsbewegung nach außen zu drehen. Ich habe es versucht und dabei bemerkt, dass diese Übung um mindestens 40% anstrengender und effektiver wurde. Ich habe von ihm eine wertvolle Lektion gelernt, welche mich weiterbrachte. Dafür zeigte ich ihm eine Haltung bei einer Liegestütze, welcher mir immer half, die Übung effektiver zu gestalten.

Es ist ein Geben und Nehmen. Wir alle sind ein Team! Wir verfolgen im Sport alle unterschiedliche Ziele, aber im Grunde doch immer das gleiche.

Tritt aus dem Konkurrenzdenken raus! Es bringt dir keinerlei Vorteile.

Was schwer ist, wird leicht

Während in den ersten Wochen das Training anstrengend und ermüdend sein kann, wirst du irgendwann bemerken, dass die Kettlebells plötzlich nicht mehr so schwer wirken oder du die einzelnen Sets komplett am Stück schaffen wirst. Das ist Fortschritt. Manchmal lässt dieser länger auf sich warten, aber er wird eintreten.

Alles, was zu Beginn schwer wirkt, wird irgendwann leichter werden, da es zur Gewohnheit wird. Unser Geist und Körper sind immer fähig sich neuen Lebensumständen anzupassen! Sei dies körperliche Veränderung oder die Neuroplastizität des Gehirns. Unsere Art zu Leben ist nie in Stein gemeißelt. Alles, was es für den Anfang braucht ist deine Bereitschaft, den Mut aufzubringen, deine Ziele in Angriff zu nehmen und jeden Tag dir richtigen Entscheidungen zu treffen. Die richtigen Entscheidungen sind diejenigen, welche dich deinem Ziel näher bringen!  

Wenn es mal nicht funktioniert…

Wenn ich mich an einem Tag nicht gut fühle, dann verschiebe ich das Training. Ich habe gelernt, auf meinem Körper zu hören! Wichtig ist, dass dies nicht als Vorwand oder Ausrede genutzt wird. Es bringt nichts, jeden Tag 110% im Leben zu geben. Weder im Alltag noch im Sport. Wir brauchen Zeiten für uns und für unsere Erholung. Sobald du aus dem Konkurrenzdenken aussteigst, verspürst du wenige Druck, die eine Sache, um jeden Preis noch unbedingt heute durchführen zu müssen!

Auf lange Sicht wirst du dir durch überhöhte Ansprüchen an dich oder an andere immer selbst Schaden zufügen.

Erwarte nicht zu viel aufs Mal, aber erwarte jedes Mal etwas von dir!

Es muss nicht immer die extra Runde sein. Was ich aber von mir erwarte ist, dass ich jeden Tag einen kleinen Schritt in Richtung meiner Ziele unternehme. Die kleinen Schritte wirken dabei häufig so, als ob sie keinen Unterschied herbeiführen. Was sie auf lange Sicht aber definitiv tun. Es muss nicht immer die extra Wiederholung und das komplette Verausgaben im Training sein. Es ist in Ordnung, wenn das Workout an den geplanten Tagen durchgeführt wird. Dies ist der entscheidende Schritt mit großem Veränderungspotenzial in der Zukunft.

Ich mache meine Sache gut und das genügt mir!

Viel wichtiger ist es, mit sich selbst zufrieden zu sein. Dies gelingt zwar nicht immer, aber was hast du davon, wenn du mit dir selbst dauerhaft in Konkurrenz bist, indem du dich um jeden Preis zu einer Sonderleistung zwingst… Eigene Challenge, Wettkämpfe und kleine Herausforderungen führen dazu, dass wir die Komfortzone verlassen und geistig und körperlich wachsen. Aber nicht mit täglichen überhöhten und ungesunden Ansprüchen an uns selbst.

Große Klappe

Ich musste schnell lernen meine Erwartungshaltung an mich selbst zurückzuschrauben, seit ich die Kettlebells benutze. Sport hat mich gelehrt, dass es in Ordnung ist, von ganz „unten“ zu beginnen. Fortschritte werden sich immer wieder zeigen. Wichtiger ist es stetig dranzubleiben. Ich habe gehört, auf mich selbst und meine Empfingen zu achten, statt auf andere die es dauernd besser zu wissen glauben. Die eigenen überhöhten Ansprüche, werden schnell neu ausgerichtet werden, sobald wir mit dem Training beginnen. Es ist wichtig, dass wir bemerken, dass das Leben nicht immer so leicht funktioniert, wie wir glauben. 

Auch wenn dies häufig mit einem starken Gefühl von Frust einhergeht, führt diese Erkenntnis schlussendlich dazu, dass wir nicht stehen bleiben und nicht aufgeben, sondern weitermachen, um unsere Ziele zu erreichen.

Niederlagen sind die wertvollsten Lehrer im Leben. Nur durch Niederlagen können wir entsprechende Resultate ziehen, um aus ihnen zu lernen. Statt dich von Niederlagen auf den Boden ringen zu lassen, indem du in einer Opferhaltung fällst, frage dich immer was du aus diesem Feedback des Lebens mitnehmen und lernen kannst. Danach stehst du auf und machst weiter, indem du deine neuen Erkenntnisse pro-aktiv umsetzt.

Hinterlasse gerne dein Kommentar. Gerne kannst du hierfür direkt das Kontaktformular benutzen. Ich freue mich immer über Feedback.

Interessierst du dich mehr über das Thema „Mindset“ und innere Arbeit mit Glaubenssätzen, dann schau gerne hier vorbei

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18 Kommentare zu „Philosophie des Trainings Teil III von IV“

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